⁣In Visible silence : : : Transport/Verkehr/Mobilität



Zugegeben, ich bin kein Auto-Narr. Wenn es aber um verborgene Abstellplätze zerfallender Autowracks, rostiger Züge oder sogar Kutschen geht, bin ich sofort hellhörig! In zugewachsenen Hallen, im Wald unter dichten Farnen oder in den Garagen verlassener Werkstätten schlummern sie. Die Zeiten der Freiheit, nämlich grenzenlose motorisierte Mobilität, sind längst vorüber. Die Standplätze der Oldtimer sind der letzte Parkplatz für die Ewigkeit. Wie war das wohl, als diese Rostlauben, einst auf Hochglanz poliert, mit den neuesten Schlagern im Radio über die Straßen der Republik sausten? 

Und wer weiß - in irgendwelchen Fotoalben, Schuhkartons oder einer Kram-Schublade, gibt es vielleicht doch noch ein vergessenes Bild von diesen Hochglanz-Zeiten...


Historische Lokhalle W, 2021

Zentral, aber unsichtbar. So könnte man die Lage dieser abgebrannten Lokhalle beschreiben. Inmitten der Stadt, und doch kaum zu finden. Der erste Anblick innen war gigantisch: Das Großfeuer schien wirklich alles, was nicht aus Metall war, verschlungen zu haben. Gespenstisch wirkten die Fenster der Zugabteile, die von außen wie unendlich tiefschwarze Löcher aussahen. Bei jedem Schritt knirschten die verkohlten Reste des Hallendaches unter den Schuhen. Absolut gar nichts wurde vom Feuer verschont. Nicht einmal Sitze in den Wagons waren verblieben. Eine apokalyptische Szene, erst recht, wenn die im Wind baumelnden Kupferkabel an den verbliebenen Außenwänden entlang schrammten. Was für ein bizarrer Endzeit-Ort.


Lost In The Quarry, 2021

Diesen Ort zu finden, glich der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, trotz Koordinaten. Doch auf unserer Expedition nach dem eigentlichen Ort des Begehrens entdeckten wir auf unseren Irrwegen eine verlassene, wunderschöne Mühle - sozusagen als Belohnung für die ausufernde Schnitzeljagd! Nach etlichen Wanderkapriolen erblickten wir, gut versteckt am Grund eines ehemaligen Steinbruchs, endlich unser Ziel. Vor Jahrzehnten fanden hier diverse Karossen ihre letzte Ruhe, indem man sie einfach von der 50 Meter hohen Steilwand herunter stieß. Viel blieb nicht mehr üblich, aber inmitten der Moos-Landschaft ein seltsam anmutender Dauer-Parkplatz...


Garage P, 2020

Niemals hätte ich in dieser unscheinbaren Nebenstraße so eine Fülle an Oldtimern in dem ebenfalls unscheinbaren Ziegelstein-Gebäude vermutet. Dahinter lag ein verborgenes, zugewachsenes Freigelände, was wahrscheinlich nur in den Wintermonaten einigermaßen begehbar war. Schöner Verfall in allen Stadien, nur einen Teil des großen Geländes konnten wir uns ansehen.


Im Gebäude einer ehemaligen Kohlen-Miene hatte sich ein Bastler einen Schrottplatz mit unzähligen Autowracks, Ersatzteilen und Werkzeugen angelegt. Schon das Außengelände war eine großartige Spielwiese zum Ablichten der Karossen, Ford Taunus schien einmal das Modell der besonderen Begierde gewesen zu sein. Im Gebäude war das dann der Aha-Effekt, dort standen die allermeisten Laster, PKW, Transporter, Pick-Ups und sogar ein Boot. Im Keller darunter befand sich das Ersatzteil-Lager. In Reihe und Glied hingen verschiedene Türen vom VW-Käfer von der Decke, fein sortiert. Das gesamte Gelände war eine einzige Umweltkatastrophe, ganz besonders ein Zimmer voll mit alten Ölfiltern. Die Anzahl der Motive überforderte mich echt, so viel gabs zu entdecken.


Marine Park, 2016

Diese alten Militärmaschinen dienten einmal zum Krankentransport von Marine-Angehörigen. Wie die Flugzeug-Wracks den Weg in diese Einöde am äußersten Rande eines kleinen Flughafens fanden, blieb unklar. Jedenfalls mussten wir einen recht weiten Weg als Spaziergänger zwischen den weiten Feldern laufen, um hierher zu gelangen. Der Wind pfiff durch das löcherige Fluggerät. Zwar wurde die meiste Technik vor Zeiten ausgebaut, aber die Transport-Betten mit den Gurten gab es noch zu sehen. Hin- und Rückweg zum Auto beanspruchte fast eine ganze Stunde.


Wusstest du, dass ...

... ich zu diesem Beitrag noch keine Ideen hatte?

Nach oben