Totale Mondfinsternis 27.07.2018

Jenseits des Limits - Das 99%-Experiment am Gletscher.

Wo?

Island, Jökulsarlon-Gletscherlagune, Sveitarfélagið Hornafjörður. Der Beobachtungsplatz lag im Südosten der Insel, auf einem erhöhten Hang, der die Südrand-Begrenzung der Gletscher-Lagune Jökulsarlon bildete. Dies ermöglichte uns einen erhabenen Blick auf das Meer und die Ringstraße der Insel.

Genauer Beobachtungsort:  64°02'35.5"N 16°12'14.3"W, Höhe ca. 50m.


Wer?

Anreise gemeinsam mit Wolfgang Ott von Frankfurt nach IS/Kevlavik. Dort Übernahme unseres Mietfahrzeuges. Im Vorfeld wurden 3 Hotels im Süden der Insel reserviert, mit größtmöglicher Flexibilität.

Wie?

Bei dieser Eclipse wagten wir ein Experiment: Wie würde eine partielle SoFi mit 99% Bedeckung aussehen? Kürzester Abstand zum Nordlimit der Totalitäts-Zone errechnete ich mit 60 km bei Breiddalsvik auf einer Landzunge namens Heyklif in den Ostfjörden. Obwohl wir die gesamte Eclipse komplett ohne Bewölkung (!) beobachteten, wählten wir zur Wetter-Sicherheit einen weiter westlich gelegenen Ort mit 102 km Distanz zum Nordlimit, am Jökulsarlon. Der Platz am Hang bot uns Windschutz gegen die teils heftigen Böen aus Norden.

​Resultat? Erfolg!

Die wichtigste Erkenntnis war, dass es bei 99% Bedeckung der Sonne keinerlei visuellen Details wie Korona oder Protuberanzen zu sehen gab. Ganz anders auf den Fotografien, auf denen wir diese Phänomene klar erkennen konnten. Für das Auge gab es außer grellem Licht nichts zu sehen. Umgebungs-Effekte glichen aber sehr genau denen bei einer Totalität, also scharfe Schatten, rötliches Licht. Den Kernschatten sahen wir zu einem gewissen Grad über dem Meer. Somit glich unser Experiment eher der Beobachtung einer Ring-Sonnenfinsternis mit hohem Bedeckungsgrad. Die Dauer der sog. unveränderten Magnitude (unser Maximum) betrug 20s. Diese Erkenntnisse können hilfreich sein, falls man bei einer echten Totalen SoFi die Zentralzone wetterbedingt verlassen muss.

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